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Förderprogramm biologische Vielfalt

Fassadenbegrünung und Nistkästen

Angesichts des immer weiter fortschreitenden Artenrückgangs und Artensterbens ist der Einsatz für den Erhalt der biologischen Vielfalt mehr denn je notwendig. In den Städten, aber auch in ländlichen Gegenden, sind viele einheimische, ehemals durchaus häufige Tierarten vom Rückgang betroffen. Durch das Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Höhlen an Gebäuden können viele gefährdete Arten wie Mehlschwalben, Mauersegler und gebäudebewohnende Fledermausarten mit einfachen Mitteln unterstützt werden.

Die Ulmer Innenstadt ist durch dichte Bebauung, hohes Verkehrsaufkommen, einen hohen Versiegelungsgrad und - insbesondere in den Sommermonaten bei hohen Temperaturen - durch einen eingeschränkten Luftaustausch gekennzeichnet. Dieser Wärmeinsel-Effekt führt zu höheren bioklimatischen Belastungen. Pflanzen können durch Verdunstung von Wasser die unmittelbare Umgebungstemperatur senken und haben dadurch einen positiven Effekt auf das Stadtklima.

Durch die kommunalen Förderprogramme sollen für die Gebäudeeigentümer in der Stadt Ulm ab 01. Dezember 2019 Anreize geschaffen werden ihre Fassaden zu begrünen und an eigenen Gebäuden Nisthilfen für gebäudebewohnende Arten, wie Fledermäuse, Mauersegler oder Schwalben anzubringen.

Das Stadtbild ist häufig durch ein Defizit an Vegetation charakterisiert. Pflanzen an und auf Gebäuden tragen dazu bei, das Umfeld zu gestalten und zu verschönern. Das Programm der Stadt Ulm zur Förderung der Fassadenbegrünung ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas und des Wohnumfeldes, insbesondere in der Innenstadt, aber auch zur Erhöhung der Artenvielfalt in der Stadt. Mit begrünten Fassaden sind vielfältige Funktionen und Wirkungen verbunden, die sich positiv auf das Stadtklima und damit auch auf das Wohlbefinden auswirken. Neben den städtebaulichen, ästhetischen Funktionen sind vor allem die bauphysikalischen, bioklimatischen und ökologischen Funktionen von besonderer Bedeutung. Die Verbesserung des Kleinklimas durch Ausgleich von Temperaturextremen trägt zur Reduktion des Wärmeinseleffekts bei. Zudem wird die Rückstrahlungsintensität auf benachbarte Bereiche vermindert (Verschattungsleistung). Das Förderprogramm zur Fassadenbegrünung unterstützt die Umsetzung von hohen Klimaschutzstandards für eine klimagerechte Stadt.

Mit dem Förderprogramm fördert die Stadt Ulm die bodengebundene Begrünung von Fassaden entsprechend den "Richtlinien zur Förderung der biologischen Vielfalt im Stadtgebiet Ulm". Maßnahmen, die aufgrund von Gesetzen, Verordnungen oder Satzungen vorgeschrieben sind wie Bebauungspläne, Bauordnung, Baugenehmigung o.ä. werden nicht gefördert. Die Maßnahmen sollen langfristig angelegt werden und mindestens fünf Jahre bestehen bleiben.

Der räumliche Geltungsbereich beschränkt sich auf ein innerstädtisches Areal. Das Fördergebiet ist im Westen durch die Jägerstraße, Clarissenstraße und Königsstraße, im Norden durch die Bahngleise, im Osten durch den Zollernring und Staufenring und im Süden durch die Donau und die Sedanstraße begrenzt.

Gebäudebewohnende Tierarten in Städten, besonders Vögel wie Mehlschwalben und Mauersegler und einige Fledermausarten, finden immer weniger Lebensraum in den Städten und werden sogar aktiv vertrieben und ihre Lebensräume zerstört. Ein Grund dafür ist meist die Sanierung oder der Abriss von Gebäuden. Insbesondere durch Um- und Ausbaumaßnahmen sowie energetischer Gebäudesanierungen kommt es zum Verlust von Lebensraumstrukturen. Gebäudebewohnende Arten können unterstützt werden, indem man ihnen künstliche Nisthilfen und Höhlen anbietet, die an Gebäuden angebracht werden. In der Regel werden diese Nisthilfen, wenn sie an geeigneten Stellen angebracht sind, gut angenommen. Gerade beim Neubau oder bei der Renovierung von Gebäuden können Einbau-Nisthilfen unauffällig in die Fassade integriert werden und gebäudebewohnende Arten abgerufen werden.